Gebete und Lieder von Max Josef Metzger




St.-Paulus-Lied

Refrain: Heil'ger Paulus steh mir bei,
dass ich Deiner würdig sei!
Weltapostel, führe mich!
Heil'ger Paulus, bitt für mich!

So möcht ich auch ein Herze haben,
so weltenweit und groß wie du,
geschmückt mit Heil'gen Geistes Gaben,
nicht eher find't mein Seele Ruh.
So möcht ich durch die Länder wallen,
des höchsten Königs Herold sein,
die frohe Botschaft künden allen,
für ihn die Völker alle frei'n.

Refrain:

So müsst' mich Heilandslieb' verzehren
in unstillbarem, heißen Drang.
Wie dich, des Königs Reich zu mehren,
die Liebe trieb ein Leben lang!
Wie du, so dürft' ich nimmer rasten,
solang ein Heid' auf Erden ist,
nicht Hunger scheu'n, nicht Durst, noch Fasten
in Gottes Fron zu jeder Frist.

Refrain:

So müsst ein Feuer in mir lohen
voll heil'ger, reiner Gottesglut,
dass, ob auch Tod und Teufel drohen,
ich freudig gäbe Gut und Blut!
Des Heilands Wunden an mir tragen -
wie du, müsst' mir willkommen sein,
in seinem Kreis das Höchste wagen,
müsst' meiner Seele Sehnsucht sein.

Refrain:

Nur ein Gedanke dürfte leben
in meiner Seele schicksalsgroß:
Dass wir in Gottes Liebe weben,
entsprungen seinem Allmachtsschoß.
Ein Wille nur, ein mächstig Streben,
durchdringen müsst' es Hirn und Herz:
Dem alle Macht im Himmel geben,
Er muss regieren allerwärts!

Refrain:

Apostel Gottes, reich an Werken,
Ich bin so kraftlos, arm und klein!
Doch wird mich Gottes Gnade stärken,
kann ich wie du Apostel sein.
Werd' freudig dann das Kreuz umfassen,
mit Jesus leiden ohne Scheu
und froh mein junges Leben lassen,
dem Meister bis zum Tode treu.

Refrain:

Und steh' am Ewigkeitsgestade
Ich elend einst, so wie ich bin,
Dann fleh für mich um Gottes Gnade,
dass Sterben werd' für mich Gewinn.
Ja fleh, dass, wenn die Schleier fallen,
Ich eingeh' in das reine Licht,
den Schöpfer schau' in sel'gem Wallen
von Angesicht zu Angesicht.

Refrain:


Anmerkung:
Schon in seiner Jugend war Metzger vom Völkerapostel Paulus fasziniert.
Er war sein großes geistliches Vorbild, dem er nacheifern wollte.
In der Vorbereitung auf sein priesterliches Wirken, verfasste und vertonte
er dieses Lied, das für ihn zur Richtschnur seines Lebens wurde.
Die fünfte Strophe sang er besonders oft und gern als junger Priester in
seinen Kaplansjahren.



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Dieses Osterlied, hat Dr. Metzger am Ostermontag 1944, eine Woche vor seinem gewaltsamen Tod, gedichtet und vertont:

Alleluja! Singt die Weise
ostermächtig laut ins Land!
Alle Welt den Sieger preise,
der aus dunklem Grab erstand!
Sonne überwand die Nacht:
Christ' hat neuen Tag gebracht.
A l l e l u j a!     A l l e l u j a!

Tod! Wo ist dein' Macht geblieben?
Höllenfürst, wie bist du klein!
Alles Dunkel muss zerstieben
vor der Ostersonne Schein.
Trutz dem Teufel! Trutz dem Tod!
Christus überwand die Not.
A l l e l u j a!     A l l e l u j a!

Neu ergrünt die alte Erde,
hoffnungsträchtig, glaubensfroh.
Gottes wort erklang: "Es werde!"
Frost und Winternach entfloh.
Lenzes Licht und Osterschein:
Christus, Herr, bist DU allein.
A l l e l u j a!     A l l e l u j a!

Dieses Lied erklang auch am 27.04.1968, als Dr. Metzger auf dem Meitinger Ortsfriedhof feierlich beigesetzt wurde.


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Ich muss gestehn, ich hab' sie nie gelernt,
die Kunst, das Krumme - krumm zu lassen!
Ich konnt' im ganzen Leben nicht erfassen,
dass man bei Notstand höflich sich entfernt...

Ein Tor der Arzt, der zu der Zeit der Pest
ins Haus des Kranken geht! Sich selber schützen
ist klüger als - vielleicht! - den andern nützen!
Erlischt die Seuche, feiert man ein Fest...!

Es wär' vom Anwalt reichlich ungewandt,
auch ungewünschte Wahrheit frei zu sagen!
Geht's dem Klienten auch wohl an den Kragen -
wer klug, stets zeitgerechte Rede fand!

Was war und bin ich doch ein armer Tor!
Ich bin kein Arzt, musst' immer Kranken helfen;
war unbezahlbar, entriss das Schaf den Wölfen;
gen Unrecht trat als Anwalt ich hervor - !

Wo blieb mein vielgeliebter Hausverstand?
Ich weiß, es ist des sel'gen Vaters Erbe:
Sah er die Not, so schlug er in die Kerbe -
ob auch die andern weigerten die Hand.

Belastet ist des Vaters Sohn fürwahr!
Drum musst' ich stets der Katz die Schell anhängen,
und ließ ich Haare auch in ihren Fängen,
ich war gewitzigt nie, blieb, was ich war...

Ob nun durch Unglück Weisheit ich gewann?
Ich fürchte fast, es scheitert am Gewissen -
ihm hab' ich allzeit Treue halten müssen:
Wer sich dafür nicht wagt, der ist kein Mann!

Geht euren Weg - ich seh' euch ohne Neid -,
ihr klugen Selbstversorger all, ihr Weisen!
Ich geh' den meinen - mögt ihr Narr mich heißen:
Mich tröstet meiner Seele Seligkeit.


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